... treu und gewissenhaft zu erfüllen.

Sonntag, 3. Februar erschien Sr. Ehrwürden Herr Provinzial-Rabbiner Dr. Cahn Fulda, Vertreter der Hess. Lehrer-Konferenz u. des „Jeschurun“ sowie die Nachbarkollegen, um persönlich zu gratulieren.

Nachmittags 5 Uhr war Festg‘ttesdienst u. würdigte Herr Dr. Cahn die Verdienste des Jubilars sowie das innige Verhältnis zwischen Lehrer und Gemeinde. Herr Lehrer Oppenheim, Rhina, sprach im Namen der Hess. Lehrerkonferenz u. des Jeschurun und Herr Lehrer Berlinger, Burghaun, als nächster Nachbarkollege des Jubilars.

Herr Braunschweiger dankte allen Rednern und wünschte, daß das schöne Verhältnis zwischen Gemeinde und Lehrer auch fernerhin so bleiben möge.

Abends 7 Uhr fand im schön geschmückten Saal des Hotel Engel Festessen statt und nahmen an demselben 72 Mann teil. Der Abend wurde durch Gedichte sowie durch sonstige Vorträge der Schulkinder verschönert. Die Jugend spielte ein Theaterstück, dem Tag angepaßt, und trug außerdem viel selbstverfaßtes Lokales vor. Der Abend war sehr gemütlich und blieben alle Festteilnehmer bis gegen 3 Uhr morgens beisammen. Alles ging mit dem Gefühl, einen wirklich schönen und genußreichen Tag verlebt zu haben.

Kreis Schulinspektion

Bad Hersfeld = Hünfeld

Hersfeld, den 27. 11. 1944 

Lieber Herr Braunschweiger,

Bei Ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen für Ihre langjährige treue und erfolgreiche Arbeit im Dienst der Jugendbildung und –erziehung. Zugleich wünsche ich Ihnen einen gesegneten Ruhestand.

Ihr sehr ergebener

Wendling, Schulrat 

(2)

Anmerkungen:

2) Bei der Jahreszahl 1944 kann es sich nur um einen Schreibfehler in dem überlieferten handschriftlich gefertigten Schriftstück handeln. Liebmann Braunschweiger starb ja bereits 1935 im Alter von 74 Jahren. Es kann also nur das Jahr 1924 gemeint sein, als Braunschweiger in Pension ging, allerdings weiter den Dienst als Religionslehrer der Hünfelder Synagogengemeinde versah.

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